The Thiams – Sisters in Soul

Sicherlich kennst du sie längst, die Thiams.
N'gone als silbern glitzernde Delaydie – Sängerin von Jan Delays Disko No.1. Mal barfuß, mal auf hohen Hacken, war sie stimmgewaltig, quirlig, optisch wichtiges Element der 'Mercedes Dance' und 'Kinder vom Bahnhof Soul' Bühnenshows. Und feierte damit ihren bisherigen Höhepunkt als Backgroundsängerin.
Schwester Boussa arbeitet eher unsichtbar mit ihrer Stimme. Sie moderiert die Morning Show von Radio Energy Berlin, lockt die Leute mit guter Laune aus den Federn.
Nur anderthalb Jahre trennen die beiden Schwestern. Sie sind geboren in Berlin, mit einem Vater aus dem Senegal und einer Mutter aus Norddeutschland. Gemeinsam singen und komponieren sie seit ihrer Jugend. Sie ergänzen sich und sind tight genug miteinander, sich gegenseitig ihre gelegentlich unterschiedlichen Meinungen zu geigen. Boussa und N'gone haben über die Jahre viel herumprobiert und ausgetestet. Mal auf Deutsch, mal auf Englisch. Urbane Einflüße hat die große Stadt geliefert. Die beiden haben Snoop Dogg und Dr.Dre gehört, genauso wie sie auf Grunge Parties rumgepogt haben. Das musicalhafte Element von Queen, die theatralische Orchestralik haben sie auch immer gemocht.
Ein bisschen Pathos hat im Soul immer Platz. Und ganz bestimmt in der Thiamseigenen Interpretation des Soul. Schließlich sind die Ladies mit ihren Songs in Bars aufgetreten und haben es in der Folge bis ins Vorprogramm von José James, Dwele, Raphael Saadiq und Aloe Blacc geschafft.
Ab sofort gilt also: Endlich selber vorne stehen und nach zehn Jahren Vorbereitungszeit den eigenen Namen auf dem Backdrop lesen können. Mit einem fulminanten Debut-Album in der Tasche, auf das sie zurecht stolz sein können.
N'gone nennt Stevie Wonder, Whitney Houston und Mariah Carey als ihre großen Vorbilder, während Boussa ganz viel von Michael Jackson, Coldplay, Little Dragon und Kanye West hält. Es ist nicht vermessen zu behaupten, dass sich die Thiams nun daran machen das Erbe lebender und verstorbener Soul-Größen fortzuführen und das ganz Große derer Musik-Entwürfe aufrecht zu erhalten. Boussa und N'gone kanntest du schon.
Jetzt ist es an der Zeit ihren very own Soul kennenzulernen – am 25. Januar 2013 erscheint ihr Debut-Album Ko OK.

Hilmar Bender für The Thiams, November 2012